Bergtour in den Westalpen

5. September:
Eigentlich wollten wir in die Westalpen fahren, doch das Wetter war zu schlecht, sodass wir letztendlich in Richtung Osten fuhren.

6. September:
Donnerstag früh, Start nach Österreich und Aufstieg bei strömendem Regen zum Deffregerhaus. Kartenspielen und eine mord´s Gaudi auf der Schutzhütte – immer noch schlechtes Wetter. Wir fragten am Abend nach dem morgigen Frühstück – erst um 6 Uhr – kommt diesmal für uns nicht in Frage, weil wir den Massen am Berg entgehen wollten.

7. September:
Aufstehen um halb Vier Uhr, Frühstückessen aus dem Rucksack etwas Wasser und Mohnstrudel sollte reichen. Aufbruch in eine sternenklare Nacht über dem Gletscher und da waren wir auch schon auf dem Gipfel des 3.666m hohen Großwendiger. Dreiviertel Sechs zeigte die Uhr und langsam hob sich die Sonne über das in Nebel gebettete Tal. Nicht lange hielt uns die Gipfelschönheit, denn die Ziele waren gesteckt: weiter auf das Rainerhorn 3.559m, auf die Schwarze Wand 3.506m und den Hohen Zaun 3.451m. Am Rainerhorn angelangt sahen wir die ersten Karawanen vom Defreggerhaus losmarschieren. Im Abstieg versanken auch wir im dichten Nebel und in Gedanken versunken kam die Idee: Weiterfahrt nach Kals und am selben Tag – vielmehr war´s
der Abend – Aufstieg auf die Stüdelhütte. Kein Schlafplatz mehr frei und trotzdem fand sich ein geselliges Plaudern in alpinistischer Runde.

8. September:
Um dem Volk zu entrinnen wiederum um Drei Uhr aufstehen und erneut aus dem Rucksack (Wasser und Mohnstrudel) leben. Dann ein zweieinhalb Stündiges tasten über den Luisengrad, dem Stüdelgrad entgegen, zügig und mit guter Laune standen wir um halb Acht auf dem Gipfel des Großglockner (3.798m). Wir genossen für einen Moment die Stille bevor über den Normalweg Horden von Bergsteigern uns entgegenkamen. Ungesichert konnten wir dem Gegenverkehr ausweichen und kehrten zufrieden ins Tal zurück. Der Rückweg über das Lucknerhaus erforderte noch eine “per Anhalter Fahrt” nach Kals zu unseren Autos. Eine Mütze voll Schlaf im Grünen und weiter mit dem Auto auf das Würzjoch.

9.September:
Zur Übernachtung fand sich ein alter Heustadel und am nächsten Morgen dann der Aufstieg auf den Peitlerkofel – um den verunglückten Bernhard zu besuchen. Es war eine Genugtuung mit solchen Kameraden in den Bergen unterwegs zu sein. Erst die Möglichkeit einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert.

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Bernhard Mairhofer, Franz Marsoner und Herbert Thaler